Freiheit und Sicherheit sind scheinbar nur zum Preis des jeweils anderen zu haben. Ihren künstlerischen Zugang zu einem philosophischen Kernthema der Staatsphilosophie zeigt und kommentiert hier Sarah Neumann.
Im Philosophieunterricht, bekamen wir die Aufgabe, das Thema Sicherheit und Freiheit im Hinblick auf Kontrolle und Staatsphilosophie kreativ zu erschließen. Ich entschied mich dazu, es auf eine künstlerische Art darzustellen. Mein 40x50cm großes Gemälde zeigt ein Schachfeld mit vielen Menschen die die Freiheit darstellen, welche entgegengestellt zu Menschen sind, die die Sicherheit darstellen. Die Seite der Freiheit wird dadurch symbolisiert, dass es viele Menschen sind, die keine Waffen oder ähnliches besitzen, im Gegensatz zu der Seite, die die Sicherheit darstellt. Sie tragen Rüstungen und Waffen, um Menschen zu beschützen, dennoch zielen sie gegen die andere Menschenmasse auf dem Schachfeld. Dies zeigt, dass wenn man Freiheit hat, nicht die Sicherheit hat die einem von Bedrohungen schützt. Auf der Seite der Sicherheit sind auch Augen und Ohren in der Masse zu erkennen, ebenso wie die versteckten Menschen der 2. Reihe die mit Ferngläsern die andere Seite ausspähen, symbolisieren sie die Kontrolle die vom Staat ausgeübt wird. Sie sagen sie kontrollieren die Menschen, um sie zu beschützen, doch mein Gemälde zeigt, dass sie damit die Freiheit der Menschen bedrohen. Das Gemälde soll zum Ausdruck bringen, dass man nicht beides haben kann. Man kann nicht Freiheit und Sicherheit zugleich haben. Es sind Gegensätze die sich nicht vereinen lassen. Dasselbe drücken die Zitate aus die auf dem Bild geschrieben sind. Sie sollen zum Nachdenken anregen. Das rote A im Zentrum des Bildes zeigt das Symbol des Anarchismus. Der Anarchismus ist eine politische Ideenlehre und Philosophie, die Herrschaft von Menschen über Menschen und jede Art von Hierarchie als Form der Unterdrückung von Freiheit ablehnt. Ich habe mich von dem Anarchismus inspirieren lassen und unter diesem Begriff auch die Zitate gesammelt. Mir ging es bei dem Gemälde darum, auszudrücken, dass man sich für eine Seite entscheiden muss. Möchtest du frei sein, dennoch nicht vor Gefahren geschützt? Oder möchtest du Sicherheit, indem du mit deiner Privatsphäre bezahlst, die dem Staat damit direkt vor Augen liegt. Du musst wählen mit welchen Schachfiguren du das Spiel des Lebens spielen möchtest. Auf welcher Seite möchtest du stehen?
Sarah Neumann