Treibt uns der Versuch Erfolg zu erreichen an oder doch die Angst zu versagen?

Im Folgenden wird die Frage beantwortet, welche Vor- und Nachteile der Schulalltag mit sich bringt und welche Punkte sich an der Schule ändern lassen, damit sie im Sinne der Schüler stattfindet. Von Julia Vogt

Palik

Zum einen bringt der Schulalltag sowohl für den Lehrer, als auch für den Schüler einen sehr großen Aufwand mit sich. Für den Lehrer spiegelt sich dies besonders in der Vorbereitung für den Unterricht wieder, und für den Schüler in der Nachbereitung, was besonders durch Hausaufgaben und Lernen für Klausuren und Tests ausgemacht wird. Mit dem Aufwand in der Schule geht auch der Druck für den Schüler einher, denn dieser hat während seiner gesamten Schullaufbahn das Gefühl, er müsse die möglichst besten Noten erreichen, denn nur so ist es möglich einen Studienplatz zu bekommen und den Job machen zu dürfen, den man liebt und mit dem man auch Geld verdienen kann. Auf der Gegenseite des Erfolges steht die Angst zu Versagen und beispielsweise nicht den Schulabschluss zu erreichen, den man gerne erreichen möchte. Sowohl der Versuch den Erfolg zu erreichen, als auch die Angst zu Versagen können Auslöser dafür sein, dass der Schüler oder die Schülerin sich mehr anstrengen und versuchen bessere Noten zu erzielen.

Lehrer und Schüler sind nicht frei

Zum anderen sind die Schüler und Lehrer nur im Rahmen des Lehrplans frei, denn es ist nur in gewissen Grenzen möglich unterschiedliche Themen im Unterricht zu bearbeiten, denn der Lehrer muss den Schüler möglichst gut auf das Abitur oder andere Abschlussprüfungen vorbereiten. Laut Kant nennt man dies fremdbestimmt, denn der Schüler ist nicht komplett frei, sondern wird in seinem Denken kontrolliert.

Des Weiteren machen die Themen und der Inhalt einen Großteil des Schulalltags aus, dabei spielt die Neugier des Schülers eine große Rolle und damit geht die Selbstbestimmung nach Kant einher, denn nur wer auch kritisch reflektiert und sowohl den Lehrer als auch den Unterrichtsinhalt hinterfragt, ist selbstbestimmt. Aus der Neugier des Schülers kann im nächsten Schritt dann Interesse resultieren, wenn dieser sich intensiver mit dem Unterrichtsinhalt beschäftigt hat. Jedoch kommt es zum Konflikt, wenn der Schüler kein Interesse an den Unterrichtsinhalten hat, denn in diesem Fall ist er trotzdem durch den Lehrplan „gezwungen“, sich damit auseinanderzusetzen.

Hier lässt sich ein weiterer Konflikt ausweisen, denn das schulische Wissen bereitet uns nicht auf das richtige Leben vor, denn man braucht beispielsweise keine Integralrechnung oder sonstiges, wenn man nicht weiß, wie man eine Überweisung tätigt, was man in der Schule nicht lernt. Das Wissen ist laut Platon ungleich mit dem Bildungsprozess, denn Bildung macht den Schüler auf lange Sicht selbstständig und selbstbestimmt in der Gesellschaft.

Ist Wissen wichtig für Bildung?

Hier lässt sich die Frage aufwerfen: Inwieweit ist Wissen auch wichtig für die Bildung? Laut Bieri ist Schule eher Ausbildung statt Bildung, denn es werden dem Schüler Themen „aufgezwängt“, auch wenn sie den Schüler nicht interessieren. Jedoch hat der Schüler keine andere Wahl, weil es sonst schlechtere Noten bekommt als andere Schüler, wenn er sich nicht mit den Inhalten des Unterrichts auseinandersetzt.

Auf Grund der oben genannten Aspekte wird deutlich, dass Schule ein hoher Aufwand ist, Lehrer und Schüler nur im Rahmen des Lehrplans frei sind, es zu Konflikten kommen kann, falls der Schüler kein Interesse an dem Inhalt jenes Lehrplans hat und die Schule den Schüler nicht wirklich auf das reale Leben vorbereitet, also auf das Alltagsleben nach der Schule. Zudem stellt sich die Frage, ob Schule wirklich als Bildung bezeichnet werden kann, oder eher als Ausbildung.

Dieser Essay ist im Unterrichts-Projekt Gute Schule entstanden. Weitere Schüler-Beiträge zu diesem Projekt finden sich unter dem Schlagwort Gute Schule.

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